KaepseLE Goldäcker: Plädoyer für ein ganzheitliches Konzept
Langsam gewinnt das geplante Baugebiet am Ortsrand von Echterdingen an Kontur: Für das KaepseLE Goldäcker wird die Stadtverwaltung beauftragt, eine Konzeptvergabe für Investoren durchzuführen. Darin sind so unterschiedliche Aspekte wie die Trasse der Nord-Süd-Straße, die Erweiterung des Schulcampus Philipp-Matthäus-Hahn um eine Grundschule, eine Kompaktbauweise der Wohnblöcke sowie eine umweltschonende Bauweise zu berücksichtigen. Eine recht ehrgeizige Aufgabe, die in erster Linie „eine planerisch ganzheitliche Betrachtung des Gebiets zwischen alter B27, Goldäckerstraße und Leinfelder Straße erfordert“, so FDP-Stadtrat Wolfgang Haug. Noch fehlt die Entscheidung, wo der Schulcampus mit dem PMH-Gymnasium als Kern erweitert wird, ob westlich oder südlich. Ebenso unklar ist die genaue Trassenführung der Nord-Süd-Straße, um den Ortskern von Echterdingen endlich zu entlasten.
Ebenfalls zu klären ist die Bauweise. Um den wertvollen Filderboden zu schützen, sind grundsätzlich höhere und kompakte Gebäudetypen angesagt. Bevorzugt wird Holz als Baumaterial, da es enorm CO2 speichert und über zwei Drittel der Werkstoffe recycelbar sind. „Dadurch lassen sich Rentabilität und äußere Anmutung mit Nachhaltigkeit und Machbarkeit verknüpfen“, erläutert Haug, ob nun in reiner Holzbauweise oder in Hybridform mit einem Kernelement aus Beton. Erfolgsentscheidend ist für ihn „die aktive Beteiligung der Bevölkerung an der Entwicklung dieser Stadträume“.
Die ist schon in der Planungsphase konkret gefragt. Denn die vorliegende Grobplanung des notwendigen Mobilitätskonzepts sieht zwar Radstellplätze sowie Verleihstationen für Fahr- und Lastenräder, aber keinerlei Radwege vor.
Auch im Vorfeld gilt es zu klären, wie sich die letztlich doch massive Baulinie in die Landschaft einfügt. Unabdingbar ist eine breite, bepflanzte Pufferzone als Abstufung zum angrenzenden Grünland vorzusehen, ebenso wie eine Abstufung hin zur freien Landschaft. Sie muss aber auch in den Anforderungskatalog aufgenommen werden. Ob es uns gelingt, moderne Technologien und Mobilitätselemente, Klimaschutz und Sozialverträglichkeit so zusammenzuführen, dass das Kaepsele LE den ambitionierten Vorstellungen der Internationalen Bau-Ausstellung IBA27 zu genügen, wird sich weisen. Zumindest ist eine Beteiligung an dem Projekt geplant. Aber nur ein ganzheitlicher Ansatz, gepaart mit neuen Ideen, wird dafür sorgen, unsere Stadt städtebaulich in die Zukunft zu führen.
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